Was ist Pfadi ?

Die Pfadi Uri ist ein Verein mit ca. 480 meist jugendlichen Mitgliedern. Die Pfadi Uri ist Teil der Pfadibewegung Schweiz, der mit über 48’000 Mitgliedern grössten Jugendorganisation der Schweiz. Die Pfadibewegung Schweiz ist gleichzeitig ein Teil der internationalen Pfadibewegung, die rund 60 Millionen Mitglieder in 170 Ländern zählt. Die Pfadi steht allen offen, unabhängig von ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Religion.

Die Idee der Pfadi wurde in Grossbritannien geboren und 1907 mit einem Sommerlager erstmals umgesetzt. Die ursprünglich auf die Erziehung von Knaben zugeschnittene Organisation öffnete sich bereits ab 1909 auch Mädchen. In den folgenden Jahren verbreitete sich die Pfadi auf allen Kontinenten.

Vieles hat sich im Laufe der Jahre geändert, die grundlegenden Gedanken wie etwa die Weltgeschwisterschaft von Knaben und Mädchen blieben erhalten. Eine zentrale Rolle spielt aber der Grundsatz „Junge führen Junge“. Jugendliche übernehmen früh Verantwortung, wenn sie für ihre Gruppe eigenständige Freizeitaktivitäten organisieren und gestalten.

Das Spektrum der Aktivitäten der Pfadi ist äusserst breit. Das Pfadileben zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Zwischen Theater und Höhlenexpeditionen, Konzerten und Bergwanderungen, Volleyballturnier und Waldweihnachten gibt es wohl nichts, was Pfadis nicht schon gemacht haben. Eine wichtige Rolle spielen die Lager, in denen die Pfadis einen Teil ihrer Ferien – oft in Zelten – verbringen.

Die Pfadi schafft Freiräume ohne Leistungsdruck, wo persönliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes möglich sein soll. Sie stellt soziales und verbindliches Engagement in den Vordergrund.

Die Pfadi fördert die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

Pfadi Uri

Geschichte der Gründung „Die Urner sind es, die am längsten säumen, heisst es im Drama „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller. Beinah trifft das auch für die Urner Pfadfinder zu. Erst rund 35 Jahre nach der Geburt der Pfadibewegung in England und erst 25 Jahre nach der Gründung der ersten Pfadiabteilung in der Schweiz wagte man auch in Uri, als zweitletzter Kanton, den Schritt zur Gründung. Nur gerade Schwyz machte uns die zweifelhafte Ehre streitig, der letzte Kanton zu sein, in dem eine Pfadiabteilung gegründet wurde. Aber schliessliche fasste die Pfadifinderbewegung trotz felsigen Bodens auch in Uri Fuss. Im Frühjahr 1935 erfüllte unser Kommissar Gisler ein neues Stück seines seelsorgerichen Planes: er gründete eine Pfadfinderabteilung.“ So schreibt Paul Brücker / Paik in seinem ersten Bericht über das Leben der Pfadfinderabteilung St. Martin von 1935 bis 1938. Nicht in erster Linie dem Tatendrang der Jungen sondern dem weitsichtigen Planen eines erfahrenen und gütigen Jugenderziehers ist es also zu verdanken, dass die Bewegung auch bei uns Einzug hiel. Im Herbst 1936 wurde der Kantonalverband der Urner Pfadfinder durch Dr. Alex Christen gegründet. Die damaligen Abteilungen waren: St. Martin Altdorf, Wilhelm Tell Bürglen, Don Bosco Schattdorf und Maria im Stein Kollegium Karl Borromäus. Es kamen dann noch folgende Abteilungen dazu: 1948 die Abteilung Windgällen* in Gurtnellen, 1950 die Abteilung St. Gallus in Wassen*, 1976 die Abteilung Stauffacherin (wurde schon 1939 gegründet) und 1977 die PTA Uri/Schwyz. *wurden um 1960 wieder aufgelöst (Aus dem Buch 50 Jahre Pfadi Uri, 1986)

Das Stufenmodell

Die Pfadi spricht Kinder und Jugendliche ab dem 5. Altersjahr an. Der Entwicklung und den Bedürfnissen verschiedener Altersstufen entsprechend unterscheiden sich die jeweiligen Gruppen in Organisation und Aktivitäten. Je älter die Jugendlichen werden, umso grösser wird ihre Autonomie. Es gibt fünf Stufen

Biberstufe

Kinder von 5 bis 6 Jahren

In der Biberstufe steigen die Kinder ins Pfadileben ein. Sie finden hier Raum, sich selber und andere Kinder besser kennen zu lernen, und erhalten die Möglichkeit, die Welt und deren Vielfältigkeit zu entdecken. Die Aktivitäten nehmen Rücksicht auf das Fantasiebedürfnis der Kinder 

Die Biberstufe wird nicht von allen Abteilungen angeboten. 

Pfadiprofil Biber

Wolfsstufe

Kinder von 6 bis 10 Jahren

In der Wolfsstufe wird der Entdeckungsdrang der Kinder eingesetzt, um sie in den verschiedenen Bereichen zu fördern. Dabei geht es vor allem darum, ihre immer offenere Art zu nutzen, um ihnen den Zugang zur Gruppe zu ermöglichen und ihnen den Weg in die zunehmende Selbständigkeit zu ebnen. 

Pfadiprofil Wölfe

Pfadistufe

Jugendliche von 10 bis 14 Jahren

In der Pfadistufe erleben die Jugendlichen Abenteuer und lernen bereits Verantwortung zu übernehmen. Wichtig bei den Aktivitäten der Pfadis ist das Fähnli / Gruppe.  In der Pfadistufe stehen Themen wie Pfaditechnik, Spiel und Sport aber auch besinnliche Momente im Zentrum. 

Pfadiprofil Pfadi

Piostufe

Jugendliche von 14 bis 17 jahren

Bei den Pios dreht sich alles um die Equipe, eine Gruppe von fünf bis zehn Jugendlichen. Betreut wird die Gruppe durch Leiter*innen. Die Pios planen und realisieren selbstständig ihre Unternehmungen und Projekte. Dabei erkunden sie gemeinsam neue Horizonte. 

Pfadiprofil Pios

PTA Pfadi Trotz Allem

Kinder von 5 bis 6 Jahren

Die PTA gestaltet Pfadiaktivitäten für Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen oder mehrfachen Beeinträchtigungen. Das bedürfnisorientierte Programm richtet sich nach den Grundlagen der Pfadibewegung Schweiz und fördert die Teilnehmenden möglichst individuell. Sie bekommen die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu sammeln.

Pfadiprofil PTA

Die Aktivitäten der Biberstufe und der Wolfsstufe werden von älteren Leiterinnen und Leitern geplant und durchgeführt. In der Pfadistufe organisieren die Leiter in Zusammenarbeit mit den Leitpfadis Anlässe ihrer Gruppen (sog. Fähnli). In der Pio- und Roverstufe organisieren die Jugendlichen Anlässe für sich selbst und für andere.