Pfadibewegung
Was ist Pfadi ?

Die Pfadi ermöglicht Kindern und Jugendlichen einmalige Erlebnisse in der Gruppe, unvergessliche Lagertage in der Natur und abenteuerliche Aktivitäten am Samstagnachmittag oder an einem ganzen Wochenende. Pfadis knüpfen Freundschaften fürs Leben und lernen früh, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. In der Pfadi sind alle willkommen, unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion. Deshalb ist die Pfadi mit rund 51 000 Mitgliedern die grösste Kinder- und Jugendorganisation der Schweiz. Gleichzeitig ist sie Teil der internationalen Pfadibewegung, die rund 60 Millionen Mitglieder in 170 Ländern zählt.

Alle Kinder und Jugendlichen sind in der Pfadi willkommen. Für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung gibt es die Pfadi Trotz Allem (PTA).

Was macht die Pfadi ?

Die Pfadi findet normalerweise am Samstag statt. Die Pfadis unternehmen in der Gruppe gemeinsam Aktivitäten, zum Beispiel Geländespiele, Basteln, Schnitzeljagden, Knoten knüpfen, Kochen, Postenläufe, Lagerbauten oder das Erlernen von erster Hilfe.

Wie alt muss ich sein ?

Kinder ab fünf Jahren können die Pfadi besuchen. Die Pfadi ist in fünf altersgerechte Stufen aufgeteilt, in welchen das Pfadiprogramm entsprechend angepasst ist. Ab 13 Jahren können Pfadis die ersten Kurse besuchen und übernehmen laufend mehr Verantwortung in der Gruppe.

Die Geschichte der Pfadibewegung

Die Pfadfinderbewegung wurde 1907 vom Engländer Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, kurz Baden-Powell oder «BiPi», gegründet. Baden-Powell wurde 1857 in London geboren und trat als 19-Jähriger in den Dienst der königlichen Armee ein. Dies führte ihn in die damalige britische Kolonie Indien, wo er ein Konzept für das Auskundschaften unbekannter Gebiete entwickelte und für die Ausbildung von Spähern, sogenannten «Scouts», verantwortlich war. Statt strikte Anweisungen zu geben, lehrte er nach dem System «Lernen durch Handeln» («Learning by Doing»). 1899 erschien Baden-Powells erstes Buch «Aids to Scouting», welches er als Ausbildungslektüre für die Späher empfahl.

Hier geht die Geschichte weiter.

Pfadi Uri

«Die Urner sind es, die am längsten säumen», heisst es im Tellspiel. Beinahe trifft dies auch für die Pfadfinder zu, denn erst rund 35 Jahre nach der Geburt der Pfadfinderbewegung in England und erst 25 Jahre nach der Gründung der ersten Pfadfinderabteilung in der Schweiz wagte man auch in Uri, als drittletzter Kanton, den Schritt. Nur gerade Schwyz und Jura machten unserem Kanton die zweifelhafte Ehre streitig, der letzte zu sein. Aber schliesslich fasste die Pfadfinderbewegung trotz des felsigen Bodens auch in Uri Fuss. Im Frühjahr 1935 erfüllte Kommissar Gisler ein neues Stück seines seelsorgerlichen Planes: Er gründete eine Pfadfinderabteilung. So schrieb Paul Brücker (Paik), erster Abteilungsleiter, in seinem ersten Bericht über das Leben der Pfadfinderabteilung St. Martin Altdorf: «Nicht in erster Linie dem Tatendrang der Jungen, sondern dem weitsichtigen Planen eines erfahrenen und gütigen Jugenderziehers ist es also zu verdanken, dass die Bewegung auch bei uns Einzug hielt.» Als das Eis gebrochen war, erlebte die Pfadfinderbewegung im Kanton Uri eine geradezu stürmische Entwicklung. Altdorfer Führer trugen die Idee begeistert hinaus in die Aussengemeinden, die das «fremde Joch» aber bald abschüttelten und sich selbständig machten.

Es kam zu folgenden Abteilungsgründungen:

·         1935 St. Martin, Altdorf

·         1936 Don Bosco, Schattdorf

·         1936 Wilhelm Tell, Bürglen

·         1936 Krönten, Erstfeld

·         1936 Maria im Stein, Kollegium, Altdorf (um 1960 aufgelöst)

Mit diesen Abteilungen wurde im Herbst 1936 der Kantonalverband der Urner Pfadfinder durch Dr. Alex Christen gegründet. Obwohl man auch in Göschenen, Andermatt und Silenen versuchte, Abteilungen zu gründen, kamen erst viele Jahre später weitere hinzu, nämlich:

·         1948 Windgälle, Gurtnellen (um 1960 aufgelöst)

·         1950 St. Gallus, Wassen (um 1960 aufgelöst )

·         1976 Stauffacherin, Altdorf (obwohl sie seit 1939 besteht)

·         1977 Pfadi Trotz Allem

·         1995 Scouting Seedorf

Das Stufenmodell

Die Pfadi spricht Kinder und Jugendliche ab dem 5. Altersjahr an. Der Entwicklung und den Bedürfnissen verschiedener Altersstufen entsprechend unterscheiden sich die jeweiligen Gruppen in Organisation und Aktivitäten. Je älter die Jugendlichen werden, umso grösser wird ihre Autonomie. Es gibt fünf Stufen

Biberstufe

Kinder von 5 bis 6 Jahren

In der Biberstufe steigen die Kinder ins Pfadileben ein. Sie finden hier Raum, sich selber und andere Kinder besser kennen zu lernen, und erhalten die Möglichkeit, die Welt und deren Vielfältigkeit zu entdecken. Die Aktivitäten nehmen Rücksicht auf das Fantasiebedürfnis der Kinder.

Die Biberstufe wird nicht von allen Abteilungen angeboten.
Pfadiprofil Biber

Wolfstufe

Kinder von 6 bis 10 Jahren

In der Wolfsstufe wird der Entdeckungsdrang der Kinder eingesetzt, um sie in den verschiedenen Bereichen zu fördern. Dabei geht es vor allem darum, ihre immer offenere Art zu nutzen, um ihnen den Zugang zur Gruppe zu ermöglichen und ihnen den Weg in die zunehmende Selbständigkeit zu ebnen.
Pfadiprofil Wölfe

Pfadistufe

Jugendliche von 10 bis 14 Jahren

In der Pfadistufe erleben die Jugendlichen Abenteuer und lernen bereits Verantwortung zu übernehmen. Wichtig bei den Aktivitäten der Pfadis ist das Fähnli / Gruppe.  In der Pfadistufe stehen Themen wie Pfaditechnik, Spiel und Sport aber auch besinnliche Momente im Zentrum. 
Pfadiprofil Pfadi

Piostufe

Jugendliche von14 bis 17 Jahren

In der Wolfsstufe wird der Entdeckungsdrang der Kinder eingesetzt, um sie in den verschiedenen Bereichen zu fördern. Dabei geht es vor allem darum, ihre immer offenere Art zu nutzen, um ihnen den Zugang zur Gruppe zu ermöglichen und ihnen den Weg in die zunehmende Selbständigkeit zu ebnen.
Pfadiprofil Pio

PTA Pfadi Trotz Allem



Die PTA gestaltet Pfadiaktivitäten für Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen oder mehrfachen Beeinträchtigungen. Das bedürfnisorientierte Programm richtet sich nach den Grundlagen der Pfadibewegung Schweiz und fördert die Teilnehmenden möglichst individuell. Sie bekommen die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu sammeln.
Pfadiprofil PTA

Roverstufe

Erwachsene ab 17 Jahren

In der Wolfsstufe wird der Entdeckungsdrang der Kinder eingesetzt, um sie in den verschiedenen Bereichen zu fördern. Dabei geht es vor allem darum, ihre immer offenere Art zu nutzen, um ihnen den Zugang zur Gruppe zu ermöglichen und ihnen den Weg in die zunehmende Selbständigkeit zu ebnen.
Pfadiprofil Rover

Silverscouts

Das generationsübergreifende Netzwerk der ehemaligen Pfadis, das über die Grenzen von Abteilungen und Regionen hinausreicht.

Die Pfadizeit ist für viele sehr prägend und verbunden mit zahlreichen schönen Erinnerungen sowie erfolgreich gemeisterten Herausforderungen. Nur weil du nicht mehr aktiv in der Pfadi bist, heisst dies noch lange nicht, dass der Pfadigedanke nicht mehr in dir steckt. Die Silver Scouts stärken die Gemeinschaft der ehemaligen Pfadis und leben diese aktiv.
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Pfadi Uri

„Die Urner sind es, die am längsten säumen, heisst es im Drama „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller. Beinah trifft das auch für die Urner Pfadfinder zu. Erst rund 35 Jahre nach der Geburt der Pfadibewegung in England und erst 25 Jahre nach der Gründung der ersten Pfadiabteilung in der Schweiz wagte man auch in Uri, als zweitletzter Kanton, den Schritt zur Gründung. Nur gerade Schwyz machte uns die zweifelhafte Ehre streitig, der letzte Kanton zu sein, in dem eine Pfadiabteilung gegründet wurde. Aber schliessliche fasste die Pfadifinderbewegung trotz felsigen Bodens auch in Uri Fuss. Im Frühjahr 1935 erfüllte unser Kommissar Gisler ein neues Stück seines seelsorgerichen Planes: er gründete eine Pfadfinderabteilung.“ So schreibt Paul Brücker / Paik in seinem ersten Bericht über das Leben der Pfadfinderabteilung St. Martin von 1935 bis 1938. Nicht in erster Linie dem Tatendrang der Jungen sondern dem weitsichtigen Planen eines erfahrenen und gütigen Jugenderziehers ist es also zu verdanken, dass die Bewegung auch bei uns Einzug hiel.

Im Herbst 1936 wurde der Kantonalverband der Urner Pfadfinder durch Dr. Alex Christen gegründet. Die damaligen Abteilungen waren: St. Martin Altdorf, Wilhelm Tell Bürglen, Don Bosco Schattdorf, Krönten Erstfeld und Maria im Stein Kollegium Karl Borromäus*. Es kamen dann noch folgende Abteilungen dazu: 1948 die Abteilung Windgällen* in Gurtnellen, 1950 die Abteilung St. Gallus in Wassen*, 1976 die Abteilung Stauffacherin (wurde schon 1939 gegründet) und 1977 die PTA Uri/Schwyz.

*wurden um 1960 wieder aufgelöst

(Aus dem Buch 50 Jahre Pfadi Uri, 1986)